Dichtungsfans. Lyrikwerkstatt.

Nov
14
2013

Dichtungsfans. Lyrikwerkstatt.

Wir machen Gehäuselyrik, um drin zu wohnen.

Literatur
Start um 19 h
Datum: 14.11.2013 – 14.11.2013
ausstellungsraum EULENGASSE
Aspekte, Rezensionen und Meinungen freier Autor*innen
Daten
14.11.2013 – 14.11.2013
Dichtungsfans. Lyrikwerkstatt.
Wir machen Gehäuselyrik, um drin zu wohnen.
Veranstaltungsort
ausstellungsraum EULENGASSE
Organisation
Dichtungsfans
Webseite
jannisplastargias.blogspot.com/
Verantwortlich
Jannis Plastargias
WEITERE INFOS
Start um 19 h





Bist du Dichtungsfan?

Wer weiß schon, wo die Lyrik landet, wo sie hinwill. Ob sie Beine hat, einen oder zwei Flügel. Abgesackt zwischen die Zeilen, im Bild verrutscht. Wir schreiben ja alle. Aber warum?

Das Gedicht breitet sich, ist ein Selbst. Oder wie ein Selbst? Wir sind Jeder. Oder wie Jeder? Wir gärtnern am Sprachbaum. Wir machen Gehäuselyrik, um drin zu wohnen. Nicht nur für uns und unsere für tief gehaltenen, abzutastenden Gefühle, Ernten der Selbstüberschätzung (wie ich, wie du), sondern als Raum für Einschnitte, Kritik, Analyse, die ausgenüchterte Betrachtung – Raum im Wortsinn: Ausstellungsraum EULENGASSE.

Vertrackt: ja, unverständlich: ja. Immer her damit. Überholen ohne einzuholen. Eines ist die Eins, ein anderes Tausend. Ersetzt werden können die Möglichkeiten, die Identifikationen, die Bezauberungen des Offenlegens – durch uns. Dabei muss auch klargestellt werden, dass Gedichte keine universelle Deutungsoberfläche besitzen (Funkeln oder Furunkeln), und dass nicht Jeder mit jedem Gedicht kann (Liaison). Entweder das Gedicht spricht (mit mir) oder nicht. Unsere Monologe bricht jedenfalls kein Gedicht ab. (Unsere Monologe jedenfalls spricht uns kein Gedicht ab.)

Sollte man der Lyrik nicht diesen Raum geben, in dem sich ihre Verfertiger mit ihren Fans austauschen, verbinden und anregen können? Wir sind ja selbst Fans (der Sachen der andern). (Oder unsrer eigenen, aber darüber reden wir nicht, bzw. nur indirekt.) Ein Terrain der Auseinandersetzung – vielleicht sogar monatlich – zwischen Gedichten und ihren Fans schaffen:
Treffen, Treffs, offenes Sorgentelefon, Kaffee & Kuchen – jeder sollte sich im Allgemeinen so frei wie möglich bewegen können. Spontan zugleich und bezogen auf Mitgebrachtes. Auf jeden Fall Text mitbringen, Textarbeit verrichten, Lektüre, Lektüretipps, Lesung. Wer mag, kann reinhören. Freie Clusterbildung, Grüppchen, kein Dozieren im hufeisenförmigen Plenum.

Interessierte und andere Außenstehende sollten sich nicht per Anmeldung „qualifizieren“ müssen. Andererseits gilt: SCHREIBEN KANN JEDE/R, MUSS ABER DURCHS LEKTORAT. Arbeit am Gedanken. Das heißt, es gibt Standards: Stimmen die Bilder? Welche Logik steckt im anything goes? Ahme ich Benn nach? Rilke? Hölderlin? Ist meine Sprache überhaupt meine? Gilt der Flow dem Gedanken oder dem Sound, den bestimmte Wörter haben? Klingt mein Gedicht vielleicht nur? Wie denke ich? Welche Form hat mein Denken?

Julia Mantel, Marcus Roloff, Martin Piekar und Sandra Klose laden Dichter*innen und Interessierte ein. Jannis Plastargias führt durch den Abend.

Eintritt frei
Anmeldung unter

Wir bitten um Anmeldung unter