Die Künstlerin  Anette Kaplan zeigt Mixed-Media-Arbeiten, Bilder aus zerfließender Tinte,Tusche- und Bleistift-Zeichnungen, als auch Objekte aus Papier und Stoff. Sie setzt sich in ihren Werken mit dem Unsichtbaren auseinander. Persönlichkeitsmerkmale, Schicksale, die gewöhnlich im Verborgenen bleiben, da sie unangenehm, beängstigend, negativ erscheinen und damit tabuisiert werden, stehen im Fokus ihrer Arbeiten. Dabei konzentriert sich die Künstlerin auf Themen die im Zusammenhang mit dem Leben von Frauen stehen.

Rahulla Torabi zeichnet vorwiegend Gesichter, meist mit Bleistift auf Papier oder was immer gerade zur Hand ist. Es handelt sich dabei nicht um Portraits realer Personen, sondern, wie er es ausdrückt, um »Landschaften mit Augen«. Für ihn ist das männliche Gesicht markant und ursprünglich wie die Natur selbst, aber auch ein Sinnbild der männlichen Härte und Dominanz in der Gesellschaft. Seine Zeichnungen sind Ausdruck seines inneren Ringens um die Beziehungen zu den Menschen, denen er im Alltag begegnet, und um das Erkennen von Aspekten seines eigenen Selbst in diesen Beziehungen. Torabis Werke sind somit tief personalisiert und spiegeln seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und individuellen Themen wider.

Was zunächst als unvereinbar scheint, stellt sich in dieser Ausstellung bewusst gegenüber, macht neugierig, regt zur Diskussion an.

Die Ausstellung ist keine feststehende Komposition künstlerischer Arbeiten, sondern wird zur sich dramaturgisch wandelnden Inszenierung. Wie bei einem Tanz stehen sich zunächst zwei künstlerische Ausdrucksformen  gegenüber, die sich im Laufe der Ausstellung im inhaltlichen Diskurs annähern und ergänzen. Durch das Abnehmen Austauschen oder Ergänzen von Werken, machen die Künstler*innen Bezüge, Gegensätze und gemeinsame Blickwinkel in ihren Arbeiten deutlich.

Mit dieser Ausstellung wird Beziehungsarbeit sichtbar, greifbar und nachvollziehbar. Eine dringende Auseinandersetzung, die im aktuellen, oftmals sehr polarisierenden politischen und sozialen Geschehen nicht oder zu wenig stattfindet.

BEGLEITVERANSTALTUNGEN ZUR AUSSTELLUNG
Freitag, 28. JUNI 2024 – 19 h 
Vernissage der Wandel-Ausstellung »HOCH-ZEIT-RAUM«
Die Künstler*innen Anette Kaplan und Rahulla Torabi stellen sich und das Konzept der Ausstellung vor.

Sonntag, 30. JUNI 2024 – 16 h 
Performance »breastfeeding«
mit der Künstlerin Anette Kaplan. Direkt im Anschluss laden wir ein zum »Tee-Kränzchen«: Gemeinsam mit den Ausstellungsbesucher*innen wollen wir diskutieren, was menschlicher Zusammenhalt überhaupt ausmacht und warum es dabei auch um Nachhaltigkeit geht. 

Samstag, 06. und Sonntag 07. JULI 2024 – jeweils 16 h 
»Plauderei aus dem Familien-Nähkästchen«
Eingebettet in ganz persönliche Geschichten und Erzählungen, geht es an diesen beiden Nachmittagen um die Beziehung »Mann-Frau-Gesellschaft«. Bei Tee und Gebäck wollen wir uns darüber mit unseren Gästen Yalda Roy Abassi, Alia Nazari und Qais Habibi austauschen. 

Sonntag, 14. JULI 2024 – ab 16 h 
»Das Festmahl«
Zur Finissage der Ausstellung laden wir an einen reich gedeckten Tisch! Mit Speisen aus traditionell afghanischer Küche wollen wir in angeregten Gesprächen und fröhlicher Runde gemeinsam den Höhepunkt und damit auch das Ende unserer Veranstaltungsreihe beschließen.

BESONDERE ÖFFNUNGSZEITEN 
Do. 17 - 21 Uhr Fr. – So. 15 -19 Uhr
Begleitveranstaltungen: siehe oben