Andrea Interschick präsentiert ihre Malereien in der Ausstellung »Ratatösk« erstmals am 11. November 2021. Sie zeigt Abschlussarbeiten aus ihrem Studium an der Akademie für Malerei Berlin.
Die Vernissage beginnt um 19:00 h. Ich betrete die EULENGASSE kurz vorher und begebe mich in die Atmosphäre der Ausstellung. Einige Menschen schauen sich bereits die Werke an, ich schließe mich an. Ich spüre eine Wärme, nicht nur im Raum, sondern auch von den Malereien selbst. Und doch befindet sich etwas Unheimliches in der Luft. Die magischen Seelenlandschaften haben mich ergriffen.
Andrea Interschick trägt Eichhörnchenohren, sie stellt »Ratatösk« dar. Im Künstler:innengespräch zwischen ihr und der Kunsthistorikerin Esther Erfert-Piel wird deutlich, dass das »Ratatösk« aus der nordischen Mythologie stammt. Genauso wie das Eichhörnchen ist auch die Künstlerin eine Vermittlerin. »Ratatösk« verbindet die zwei gegensätzlichen Welten und auch Andrea Interschick präsentiert in ihrer Malerei das Dilemma zwischen Gut und Böse.
Nicht nur die konträre Farbnutzung, der friedlich und zugleich zerstörerische Charakter der Lebewesen, auch durch ihre eigene Vorarbeit hebt sie den Dualismus hervor. Ihre Werke bilden den Gegensatz zu nationalsozialistischen Naturbildern. Die Vorstellung von deutschen Baumwelten als Symbol für die Beständigkeit von Traditionen sieht die Künstlerin als problematisch. Eher möchte sie wie »Ratatösk« Spaltungen überwinden und fokussiert sich auf einen visionären Ausdruck.
Durch ihr Streben »alles kennen zu wollen«, erarbeitet sie sich ein ethnographisches Verständnis von Kunst. Sie beschäftigt sich eingehend mit verschiedenen Naturbildern, mit Mythologien und unberührten Kulturen, bevor sie anfängt zu kreieren.
Ihre Werke werden noch bis zum 28.11.2021 in der EULENGASSE ausgestellt. Am 28. November 2021 findet ein Künstler:innengspräch zwischen Daniel Scheffel und Andrea Interschick um 16:00 h statt.
Rabika Hussain, 24.11.2021