Jahresthema 2013
Der Begriff POLYVERSUM verbindet die ganze Welt »Universum« mit der Vielfältigkeit des kreativen Prozesses.
Die 2013 geplanten Ausstellungen und Veranstaltungen wollen unter verschiedenen Aspekten einen Blick auf diese vielfältigen »Welten« werfen, Grenzen und Kategorisierungen zur Diskussion stellen.
Das Geschlecht in der Kunst
Der künstlerische Schaffensprozess ist vor allem »menschlich«, nicht männlich oder weiblich geprägt. Befragt man die Statistik, sind weibliche Kunstinteressenten bei weitem in der Überzahl, bei den etablierten Kunstschaffenden dagegen kehrt sich das Verhältnis um. (Quelle: Wikipedia / Frauen_in_der_Kunst/Zeitgenössisch)
Daraus hat man lange geschlossen, dass Frauen schöpferisch weniger begabt seien. Jedoch sind im nichtprofessionellen Bereich Frauen in der überwiegenden Mehrzahl kreativ tätig. Heute weiß man, dass die Bezeichnung von sogenannten weiblichen oder männlichen Eigenschaften weit mehr von gesellschaftlichen Traditionen abhängig ist, als von angeborenen geschlechtsgebundenen Fähigkeiten.
Die Polarität der Geschlechtlichkeit wird zunehmend in Frage gestellt. Es existieren viele Zwischenbereiche bei den Geschlechtern.
Die Vernetzung der Künste
Das POLYVERSUM umfasst in seiner ganzen Bandbreite die bildenden Künste Malerei, Skulptur, Zeichnung, Installation, Photographie, Video mit den Sprachkünsten Poesie, Prosa, Drama, Satire, Theater sowie die Körperausdruckskünste des Tanzes. Wie die Verästelungen eines Pilzgeflechts verbinden sich die Künste in der »ZuKunst«.
Kunstschaffende und ihre »Welten«
Jeder, also auch der Kunstschaffende, lebt in seinem eigenen Mikrokosmos.
Alles, was er wahrnimmt, wird von ihm interpretiert, gefärbt, mit Bedeutung angefüllt, und zwar aus seinem ganz individuellen Kontext (Kultur, Erziehung, persönliche Erlebnisse usw.) und bewertet. Die Kunst ist der einzigartige Ausdruck dieser Erfahrungen und vermittelt zwischen der Welt des Kunstschaffenden und des Betrachters. Das POLYVERSUM verbindet alle diese Welten.
Kunstschaffende und Kunstmarkt
Die Auswahlkriterien im Kunstmarkt haben sich in den letzten Jahrzehnten geändert. Die ehemals bestehende Verbindung zwischen dem Künstler in seinem Atelier und dem Kunstpublikum ist durch die Macht der Kunst-Institutionen getrennt worden. Museum, Galerie, Kunstverein, Kunstmesse, Art-Consultant, Kritiker und Kuratoren haben sich dazwischengeschoben und den Kunstmarkt gebildet. Insbesondere sind die Kuratoren in den Vordergrund getreten und bestimmen maßgeblich, was die Zeitgenössische Kunst ist. Heute ist ein Großteil aller Kuratoren weiblich – insofern hat auch der weibliche Einfluss auf die Auswahlkriterien deutlich zugenommen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung für die »ZuKunst« sollen hier betrachtet und diskutiert werden.
Aufgezeichnet in den Projektversammlungen von Brigitte Kottwitz, Carolyn Krüger, Helga Marx. Redaktion von Harald Etzemüller.
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